Hallo
Besucher,
am 29.
Mai 1865, in Kiel als rechtsfähiger Verein kraft staatlicher Verleihung
gegründet, wurde dieses Ereignis, in der Woche der Seenotretter 2015, am 30.
Mai mit einer beeindruckenden Geburtags-Schiffsparade, der in-und ausländischen
Rettungseinheiten auf der Weser und- bis
zum 31. Mai, in den Havenwelten der Seestadt Bremerhaven gebührend
gefeiert.
Gerne berichte
ich Euch hierüber, zeige meine Eindrücke und hoffe das es Euch gefällt. Für
mich war es ein ganz besonderes Ereignis, ja, schön war`s.
Eure
Gabriele
30. Mai
2015, Am Neuen Hafen, Bremerhaven.
Im
Bremer Rathaus wurde am 29. Mai, dem Jubiläumstag, der Festakt durch den Schirmherrn der
Seenotretter, Bundespräsident Gauck, begangen.
In
Bremerhaven auf der Weser, von der Columbuskaje bis zur Blexen-Reede und zurück, fand am 30. Mai, ab 11 Uhr vormittags,
eine große Geburtags - Schiffsparade mit Rettungseinheiten aus dem In- und
Ausland statt.
Die"
Messe Maritime Sicherheit " mit Verkaufsstand des Seenotrettershops und
"Open Ship", der internationalen Rettungsflotte, wurden am 30. Mai im
Neuen Hafen eröffnet.
Von den
Partnern der DGzRS waren Behördenschiffe, wie Bundespolizei und Deutsche Marine
anwesend. Der Hubschrauber der
Bundespolizei, sowie die Fregatte "Augsburg" der Deutschen Marine,
Standort Wilhelmshaven.
Dies
sind nur einige der vielfältigen Programmpunkte. Wer das vollständige Programm einsehen
möchte, findet es auf der Webseite, 150 Jahre Seenotretter, dort sind u.a. auch
Bilder von der Schiffsparade zu sehen.
Im
Anschluß an das Geburtagsfest findet
seit 1959, erst zum zweiten Mal in Deutschland, vom 01. bis 04. Juni, der alle
4 Jahre, stattfindende Jahreskongress der
International Maritime Rescue Federation ( IMRF), mit der DGzRS als Mitglied
und Gastgeber, im Conference Center, in Bremerhaven statt. An diesem bisher
größten in den Havenwelten veranstalteten Kongress, nehmen Vertreter der
Seenotrettungsdienste aus aller Welt teil.
Links, Seenotrettungskreuzer, DGzRS, Ernst Meier-Hedde/Lotte, Station Amrum. Rechts
Seenotrettungskreuzer Eiswette, DGzRS, Station Nordstrand.
An der
Seebäderkaje, Am Willy-Brandt-Platz, wurde ab 12 Uhr mittags das Typschiff der
ganz neuen 28 Meter-Klasse, Seenotrettungskreutzer SK35, von Karin Fahrenschon ,
der Gattin des Georg Fahrenschon, Präsident des deutschen Sparkassen - und
Giroverbandes und Hauptsponsor der Geburtagsveranstaltungen der DGzRS, auf den
Namen Ernst Meier - Hedde getauft.
Das Tochterschiff wurde von Nicole Keller, Enkelin des Reeders Ernst Meier-Hedde ( 1913-1994) und Mitbegründers der Bremer Schlüssel Reederei für Massengutschiffe, auf den Namen Lotte getauft, nach ihrer Großmutter und Ehefrau des Reeders.
Die Taufe wurde vom Bundespolizeiorchester aus Hannover musikalisch untermalt.
Mit den Namensgebungen wurde auch das vorbildliche Wirken des Ernst Meier-Hedde, während seiner Zeit von 1980 bis 1990, als ehrenamtlicher Vorsitzer der Seenotretter gewürdigt.
Das Tochterschiff wurde von Nicole Keller, Enkelin des Reeders Ernst Meier-Hedde ( 1913-1994) und Mitbegründers der Bremer Schlüssel Reederei für Massengutschiffe, auf den Namen Lotte getauft, nach ihrer Großmutter und Ehefrau des Reeders.
Die Taufe wurde vom Bundespolizeiorchester aus Hannover musikalisch untermalt.
Mit den Namensgebungen wurde auch das vorbildliche Wirken des Ernst Meier-Hedde, während seiner Zeit von 1980 bis 1990, als ehrenamtlicher Vorsitzer der Seenotretter gewürdigt.
1990 zur
Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland, nahm die DGzRS, unter dem Vorsitz
von Ernst Meier-Hedde, bei 11 Stationen an der Küste Mecklenburg Vorpommerns, wieder die Arbeit auf. Zudem trug Ernst Meier-Hedde, seinerzeit zu einem Höchstmaß an
Sicherheit an Bord der Seenotrettungsschiffe bei, als Voraussetzung für einen erfolgreichen
Einsatz bei der Seenotrettung.
Lotte, das Tochterschiff der Ernst Meier-Hedde.
Die
Zentrale der DGzRS hat seit jeher ihren Sitz in Bremen.
Zur Zeit
gibt es ca. 180 fest angestellte Seenotretter und 800 sind auf freiwilliger
Basis dabei, verteilt auf 54 Stationen an Nord- und Ostsee.
Die
DGzRS ist kein Ausbilder. Die festangestellten Vormänner oder Maschinisten sind
zuvor schon Inhaber des nautischen oder technischen Patents der
Handelsschifffahrt oder Fischerei einer Hochschule und sind dann ausgefahren.
Weitere Voraussetzungen sind das allgemeine Betriebszeugnis (GMDSS-Funk) für
Nautiker, der 16 Std. Grundlehrgang in Erste Hilfe, eine gültige
Gesundheitskarte zur Seediensttauglichkeit.
Bei den
festangestellte Rettungsmännern/frauen bedarf es z.B. der Fahrtzeit in der
Fischerei und des Matrosen/Schiffsmechanikerbrief.
Freiwillige,
ehrenamtlich tätige Seenotretter sollten in der Nähe der Stationen arbeiten,
leben und verfügbar sein, sie erhalten ihre Ausbildung in ihrer Freizeit.
Natürlich ist ein enger Bezug zum maritimen Leben und möglicherweise ein
Sportbootführerschein gern gesehen, jedoch nicht Bedingung. Wie bei der freiwilligen
Feuerwehr, werden auch die freiwilligen Seenotretter zum Rettungseinsatz
gerufen.
An Land
unterstützen 600 ehrenamtliche Helfer die DGzRS, durch das sammeln von Spenden,
sind bei Veranstaltungen, Vorträgen und Messen tätig.
Präsentation der DGzRS, links, hinter der Beflaggung, das Conference Center, rechts der Radarturm.
Die
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist unabhängig und handelt
bewußt eigenverantwortlich, sie nimmt keine
staatlichen Fördermittel in
Anspruch und auch keine Steuergelder. Ihr Schirmherr ist der Bundespräsident.
Sie
bringt die notwendigen Mittel zum Erhalt aus freiwilligen Spenden auf.
Als
Förderer z.B. kann man mit einer einmaligen Spende oder regelmäßig zum Erhalt
der DGzRS beitragen.
Im
Vordergrund der Seenotrettungskreuzer Sztorm, von Morska Sluzba Poszukiwania i
Ratownictwa, aus Polen, Station Hel.
Dahinter
der Seenotrettungskreuzer Hermann Marwede, von der DGzRS, aus Deutschland, Station Helgoland.
1860-
ist der Beginn der DGzRS als erster regionaler Verein in Emden. Entlang der
Küste folgten weitere Vereine. Für den
Zusammenschluß der Vereine 1865, in Kiel, waren Adolf Bermpohl, Georg Breusing und
Dr. Arwed Emminghaus maßgeblich.
1865 ausgestattet
mit einfachen Raketenapparaten, Hosenbojen und offenen Ruderbooten rückten die
Seenotretter aus, um Schiffbrüchige aus Seenot zu retten, Menschen aus Gefahren
zu befreien, Verletzte und Kranke zu versorgen, soweit es die Mittel und
Möglichkeiten der damaligen Zeit zuließen. Die Härte dieser Einsätze verlangte
ihnen alles ab unter Einsatz des eigenen Lebens.
2015- die
neueste, modernste Bootsklasse der DGzRS, der am 30. Mai, an der Seebäderkaje
getaufte Seenotrettungskreutzer mit Tochterboot, Ernst Meier - Hedde/ Lotte, wird
die Modernisierung der Flotte einleiten und die auf Amrum stationierte VORMANN
LEISS ( Baujahr 1985) als Nachfolgetyp ablösen.
Den
Überblick über alle Rettungsschiffe der DGzRS, kann man sich durch die Liste der Seenotrettungseinheiten
verschaffen.
Links, im
Hintergrund der Seenotrettungskreuzer Jenny Wihuri, von Suomen
Meripelastusseura, aus Finnland, Station Helsinki.
Ein Auslöser für die Gründung der DGzRS, war das tragische Schiffunglück, der auf ihrer Jungfernfahrt gesunkenen hölzernen Bark "Johanne", am 06. November 1854. Vor Spiekeroog strandete die Bark, mit 13 Besatzungsmitgliedern und mehr als 200 verarmten Männern,Frauen und Kindern an Bord, auf ihrer Fahrt von Bremerhaven nach Amerika.
Die
Bauern und Handwerker erhofften sich ein besseres Leben, durch ihre
Auswanderung nach Amerika.
Weil es keine Rettungsstation gab, mußten die Inselbewohner, ohne helfend eingreifen zu können, zusehen, wie 77 Menschen vor ihren Augen ertranken, darunter 7 Babys.
Ausführlich
berichtet die Webseite, Bremerhaven, über den Untergang der Barke
"Johanne" vor 160 Jahren.
Kurzer Test für die Lichtshow am späten Abend, ca. 22 Uhr 30, des 30. Mai.
Mittig im Vordergrund, Seenotrettungskreuzer Hermann Onken, von DGzRS, aus Deutschland, Station Feddervardersiel.
Trotz
der zukunftsfähigen, modernsten Technik zur Rettung Schiffbrüchiger aus Seenot,
den Transport Verletzter und kranker Menschen, der Befreiung von Menschen aus
gefährlichen Situationen, bedarf es hierzu in erster Linie des Seenotretters.
Sein Können, seine Erfahrung und Leidenschaft und seine Bereitschaft zum
lebenslangen lernen bilden die Basis erfolgreicher Seenotrettung.
2014, gab es bei 2183, Einsätzen der DGzRS 768, gerettete
Menschen.
In
Bremerhaven stationiert ist der Seenotrettungskreuzer Hermann Rudolf Meyer, DGzRS,
Am Alten Vorhafen, dort befindet sich auch die Lotsenstation und an der Geestemole,
der Alte Leuchtturm.
Wer
ausführlicher über die Geschichte und Arbeit der DGzRS unterrichtet werden
möchte, besucht die Webseite, Seenotretter.
Auch empfehlenswert:
Wikipedia, DGzRS.
Rechts im Vordergrund, historisches Motorrettungsboot, City Of Bradford III, von privat, aus Großbritannien, Station N.N.